Die Idee einen Pizzaofen zu bauen und zu betreiben existierte in unserem Kollegenkreis schon länger. Ausschlaggebend war, dass auch wenn die Wege Anfang 20 in verschiedene Richtungen führen, weiterhin der Kontakt untereinander gepflegt werden kann.
Nach der Vereinsgründung der Pizza-Crew war die Anschaffung eines Anhängers vom finanziellen Aufwand her abgesehen wohl das einfachste. Es begann damit diesen so weit zu restaurieren und aufzuwerten, dass man auf offiziellen Anlässen auffahren konnte und Pizzen aus dem Holzofen serviert werden können. Des Weiteren ist eine Vernetzung in der Region eine Grundvoraussetzung ein solches Projekt durchführen zu können und natürlich muss auch an der optimalen Rezeptur der Pizzen herumgetüftelt werden.
Die ganze Entstehungsgeschichte von Flexblatt und Pinsel über Holzscheit und Sugo erfahrt Ihr in diesem Beitrag:
An einem Samstagmorgen trafen wir uns bei Marc, unserem Mechaniker, in seiner Garage. Heute galt es alle handwerklichen Arbeiten an unserem Anhänger zu machen. Zum einen musste ein Gestell zusammengeschweisst und montiert werden, worauf später dann der Holzofen befestigt werden konnte. Damit wir den 600kg schweren Ofen überhaupt einbauen durften, musste der komplette Anhänger vorgängig aufgelastet werden (Tragfähigkeit der Achsen erhöhen).
Neben den Flex- und Schweissarbeiten musste auch der Anhänger präpariert werden, um das Gestell anschliessend zu montieren. Dazu bereiteten wir Bohrungen im Anhängerboden sowie vier Montageplatten für die Füsse des Gestells vor.
Des Weiteren galt es heute den kompletten Anhänger abzuschleifen und neu zu streichen. Der Anhänger trug ursprünglich eine schwarze Lackierung und wurde nachträglich grün bemalt. Also weg mit dem alten und her mit dem neuen Lack! Sämtliche metallenen Teile, wie Rahmen oder Scharniere, die vom Lack verschont bleiben sollten, wurden mit Malerabdeckband abgeklebt.
Damit das neue Gewand des Anhängers stärker in Erscheinung trat, benötigte es drei Schichten weisser Farbe.
Zusätzliche Arbeiten waren das Montieren des Kühlschrankes und der Arbeitsflächen innerhalb des Wagens, das Bedrucken mit dem Vereinslogo und der Sponsoren und natürlich das Einbauen des Herzstückes:
Der Pizzaofen wurde von einem lokalen Unternehmen zusammengebaut und auf das von uns vorbereitete Gestell montiert.
Das Holzwochenende fand im vergangenen Frühling statt. Das Wetter spielte mit und nach ein paar Telefonaten war auch das benötigte Material organisiert!
In einem Waldstück in Herblingen wurden etwa zehn Ster Holz mit der Motorsäge zu handlichen Stücken zersägt. Das Holz wurde in mehreren Fuhren mit einem Anhänger abtransportiert und zum Lagerort gebracht. Dort wurde es mit Hilfe einer Spaltmaschine, welche an einem Traktor angehängt werden konnte, zu Holzscheitern zerkleinert und im Anschluss zum Trocknen aufgeschichtet.
Im Nachhinein wurde über die Holzbeige ein kleines Dach gebaut, damit diese vor Wind und Wetter geschützt ist und möglichst schnell trocknen kann.
Nach einigen Selbstversuchen wurde ein flüssiger Arbeitsablauf entworfen. Währenddessen wurde das Produkt so verfeinert, dass man die Pizza-Crew ab sofort für Anlässe buchen konnte!
Die Pizzen bestehen aus Teig und Belag – Genauso wie zu Hause und in jedem Restaurant. Die Vorbereitung für einen Anlass fallen allerdings etwas grösser aus, da viel grössere Mengen benötigt werden. Sämtliche Zutaten werden frisch für den Anlass angerichtet und vorbereitet, so dass im Einsatz alles schnell und problemlos von Statten gehen kann.
Knapp zwei Stunden bevor die erste Pizza über den Tresen geht, wird der Anhänger mit Holz beladen, an den Einsatzort gefahren und der Ofen eingeheizt. Das Fahren mit Feuer im Ofen ist explizit verboten!
Bis die Glut die erforderlichen 400 Grad erreicht hat, kann die Zeit genutzt werden um zusätzliches Inventar wie Festbänke und –tische aufzustellen oder die Zutaten für den Belag vorzubereiten. Der Teig wird währenddessen portioniert und nachträglich geliefert.
Weil es im Anhänger sehr eng ist, hat jeder genau seinen Platz und weiss was er zu tun hat. Nach dem der Teig geknetet und zu einem Pizzaboden geformt wurde, landen die Pizzen auf einem massiven Holzbrett. Dank den Brettern können die Pizzen im Wagen einfach vom Kneten zum Belegen und dann zum Ofen gereicht werden.
Der Anhänger hat ein Gesamtgewicht von 1.8 Tonnen, wobei der Ofen alleine 600Kg ausmacht. Es dürfen somit noch 200Kg Material geladen werden. Das Fahrzeugamt Schaffhausen hat den Pizzawagen als Anhänger mit Aufbau mit Pizzaofen abgenommen.
Die Anschaffungskosten konnten zu einem Teil durch Sponsoring und aufgedruckte Werbung abgedeckt werden. Mit dem Pizzaofen kann die Pizza-Crew bis zu 100 Pizzen pro Stunde frisch und vor Ort zubereitet.
Bisherige Einsätze:
© Dezember 2016
